Der Seefuchs (1955) (The sea chase)
Neben dem Wilden Westen, war der "Duke" aka John Wayne auch gern auf dem Wasser unterwegs. In diesem Streifen drufte er einen "guten Deutschen" geben..
Sydney 1939. Der deutsche Marineoffizier Karl Ehrlich (was für ein Name!) (John Wayne) hat vor den australischen Hafen bei Nacht und Nebel (in diesem Fall vollkommen zutreffende Redewendung!) zu verlassen. Ansonsten droht ihm und seinen Männern die Internierung - hat Deutschland soeben den Krieg erklärt, in dem es in Polen einmarschierte.
Der dem Führer nicht gut gestimmte Ehrlich will seinen Männern somit die Gelegenheit geben, selbst zu bestimmen, was sie im Heimatland anfangen wollen.
Doch kurz vor dem Ablegen kommt der deutsche Konsul vorbei und bittet Ehrlich einen deutschen Agenten mitzunehmen, der sonst Gefahr liefe vom Geheimdienst enttarnt zu werden.
Er ist - natürlich - eine Sie. Wie das immer bei Geschichten ist, bei dem eine reine "Männergesellschaft" überraschenden Besuch bekommt.
In dem Fall ist die Situation sogar noch delikater: handelt es sich um Elsa Keller (Lana Turner), die ihm am Nachmittag vorher von seinem britischen Jugendfreund Commander Jeff Napier (David Farrer) als dessen "Gattin in spe" vorgestellt wurde - leider war Karl schon mit Elsa bekannt und warnte diesen vor einer tieferen Liaison mit besagter Dame.
Ergebnis: gleich zwei Menschen verärgert.
Und Elsa muss sich nun mit Karl die Kajüte teilen.
Während Jeff Dienst auf einem britischen Zerstörer tut, der Karls Frachter "Ergenstrasse" aufbringen will.
Doch der mit allen nautischen Wassern gewaschene Karl entkommt den überlegenen britischen Schiffen.
Bis Nahrungs- und Treibstoffknappheit ihn zwingen eine unbedeutende Insel in der Nähe von Auckland anzulaufen, auf der man für Not leidende Schiffsbesatzungen Notvorräte bereit hält.
Bei der Proviantaufnahme erlaubt sich Karls 1. Offizier eine nicht wieder gut zu machende Kleinigkeit - die die "Ergenstrasse" und ihre Crew zu Mördern stempelt und sie von Gesuchten zu Gejagten werden lässt....
Als deutscher Seebär von echtem Schrot und Korn erlaubt sich John Wayne in der OV noch nicht einmal ansatzweise mal auf deutsch zu parlieren - wird wohl seine Gründe gehabt haben. Ansonsten weiß der Streifen ob seiner Geschichte durchaus zu fesseln - etwa genauso wie auch heute noch "Moby Dick" mit Gregory Peck oder "African Queen" mit Humphrey Bogart und Katherine Hepburn die Herzen von Filmaficionados höher schlagen lässt.
In kleineren Rollen schieben sich Darsteller wie James Arness - später legendär geworden durch seine Rolle als "Marshall Matt Dillon" in dem TV-Dauerbrenner "Rauchende Colts" - sowie Tab Hunter und Paul Fix (beide Jahrzehnte lang solide Nebendarsteller in Film und TV) durch die Szenerie.
Eine schöne kleine Sternstunde auf dem Gebiet "Respekt und Loyalität" - samt und sonders Begriffe die in den letzten Jahren immer mehr zu Floskeln verkommen sind.....
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"God gave us our relatives; thank God we can choose our friends." - Ethel Watts Mumford - (quoted in "Mary & Max")
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