Bevor diese Abteilung endgültig einschläft - und weil ich zu dieser Stunde grad nicht allzu viel Elan hab 2 Threads aufzumachen:
Game Night 7/10
Von dem Drehbuchteam, das vor 5 Jahren den äußerst charmanten "Der unglaubliche Burt Wonderstone" mit Steve Carrell, Steve Buscemi und Jim Carrey anrichtete.
Max (Jason Bateman) und Annie (Rachel McAdams) liegen Spiele jeglicher Art.
Haben sich bei einer "Game Night" kennen- und lieben gelernt. Und richten nun im Eigenheim wöchentlich eine solche für sich und ihre Freunde aus.
Nur ihr Nachbar Jesse - ein Polizist - zählt nach der Trennung von seiner Frau (die von ihr ausging) nicht mehr zur Runde. Was diesen - nun ja - anstrengend macht.
Zumal Max´Bruder Brooks in der Stadt ist. Ein Erfolgsmensch par excellence.
Um Max zu zeigen, was Brooks unter einer gelungenen "Game Night" versteht, bucht er ein "Event", bei dem ein Mitglied der Runde entführt wird.
Und der Rest der Truppe die entführte Person in der Stadt suchen muss.
Garniert mit entsprechenden Hinweisen, verspricht die Nacht - wider erwarten - doch ganz witzig zu werden.
Dummerweise crasht ein Entführerduo dieses Entertainmentkonstrukt und die zurück bleibenden Mitspieler wissen von diesem Augenblick an nicht mehr, was Spiel und was Realität ist.
Die Ausgangslage aus dem Bill-Murray-Schwank "Agent Null Null Nix" gekreuzt mit "Date Night."
Man hat in den letzten Jahren viel viel schlimmeres unter dem Deckmäntelchen der "Komödie" serviert bekommen.
Den hier hat der Verleih "Warner" beinah mustergültig versteckt. Sollte ab morgen wohl aus der Hälfte der Erstaufführungshäuser verschwunden sein.
Wer nichts weiter als amüsante 2 Stunden erleben möchte, sollte sich also beeilen. Schon länger nicht mehr so angenehm unterhalten worden.
Und die Abspannsequenz - mein lieber Scholli!

Keyser Söze würde sie lieben.
Winchester 6,5/10
Helen Mirren als die Witwe des legendären Gewehrherstellers. Nach dem Tod ihres Gatten damit beschäftigt, ihr Anwesen ständig zu vergrößern.
Aber keinesfalls, um sich selbst damit ein Denkmal zu setzen.
Der von den Geschäftsführern engagierte Psychologe - der selbst ein Trauma "pflegt" - der den Geisteszustand der resoluten Dame untersuchen soll, kommt sehr schnell auf den Trichter, dass auf dem Anwesen mächtig was umgeht.
Das extrem rachsüchtig ist - trotz der Einstellung der alten Dame, deren wahres Ansinnen vollkommen ehrenrührig ist.
Inszeniert von den Spierig Brothers - die zuletzt "Jigsaw" wiederbelebten und den hier im Forum angenehm kontrovers beurteilten "Predestination" mit Ethan Hawke und Sarah Snook (letztere auch hier wieder im Cast) schufen - entfalten sich ein klassischer Spuk-/Gruselfilm, der keinesfalls im Sinn hat, das Rad neu zu erfinden.
Und das - zumindest für mich - auch nicht braucht.
Das Design des Winchester-Anwesens allein reichte schon für den Besuch.
Ein reinschalten, wenn der im Streamingabo gereicht wird, sollte allemal okay für entsprechend Interessierte gehen.