
Knowing – Alex Proyas, 2009
Veröffentlicht: 25.03.2009 um 21:23 von Leisure Lorence
Ein Film, bei dem die Debatte spannender ist als fraglicher Film selbst. Kritikgott Roger Ebert hängt sich mal ganz weit aus dem Fenster, gibt vier von vier Gummibärchen und debattiert die Implikationen des von ihm für sehr intelligent gehaltenen Films in seinem Blog. Auf der anderen Seite des Spektrums geht his wortvogelness Torsten Dewi mit dem „fundamental-christlichen Schwachfug“ (Achtung! Beinhaltet schwere Verderber!), den „Knowing“ seiner Meinung nach verbreitet, hart ins Gericht.
Und was soll ich sagen, ich kann Eberts Wertung in diesem Fall nur schwer nachvollziehen. So scheint mir die Gleichung „ambivalent = gut“, die Ebert für seine Wertung heranzieht, kritisierbar. Gerade „Knowing“ ist nach meinem Empfinden ein gutes Beispiel dafür, dass sich Vieldeutigkeit und Unentschlossenheit unterscheiden. Fünf Autoren haben den Stoff acht Jahre lang beackert, und so sind im fertigen Endskript vermutlicherweise Fossilien aus früheren Fassungen stehen geblieben, die inzwischen obsolet sind. Folge ist ein Kuddelmuddel aus verschiedenen Handlungssträngen und Genres, das den Zuschauer in mehr als einer Hinsicht unbefriedigt im Kinosessel zurücklässt. Zum einen wird man auch nach dem Abspann die Frage nach dem „Warum?“ nicht beantworten können. Und zum anderen sollte ein Regisseur, der sich einen 80minütigen McGuffin mit seinem Publikum erlaubt, schon etwas richtig-richtig starkes in der Hinterhand haben, was Proyas leider nicht hat. So bleibt je nach Deutung ein düster-nihilistisches oder christlich-fundamentalistisches Ende an einen Film gepropft, der trotz seiner stilsicheren Inszenierung (abgesehen vom großflächig aufgetragenen Soundtrackkleister), der gefälligen Spezialeffekte und beeindruckenden Katastrophenszenen immer wieder mit Szenen nahe der Lächerlichkeit aufwartet (die Billy-Idol-Imitatoren, Nic Cage als lebender Toter mit Frisurproblemen, die Szene, wo Nic Cage anhand von 110901 die ‚Bedeutung‘ der Karte entschlüsselt.) Und das ist schon eine herbe Enttäuschung bei einem Film, der sich zu Beginn noch so anfühlte, als könnte er ein besserer „Signs“ werden. Proyas‘ beste Meditation über Zufall und Bestimmung bleibt immer noch sein Meisterwerk „Dark City“. Und mit Religulous gibt etwas aktuell etwas sehr viel Unterhaltsameres zum Thema im Kino.
Wie immer gilt: Wer bis hierher gelesen hat, hat selbst schuld, denn hier ist der Podcast:
Knowing ist ab dem 09.04.2009 in den deutschen Kinos zu ‚bewundern‘.
Und was soll ich sagen, ich kann Eberts Wertung in diesem Fall nur schwer nachvollziehen. So scheint mir die Gleichung „ambivalent = gut“, die Ebert für seine Wertung heranzieht, kritisierbar. Gerade „Knowing“ ist nach meinem Empfinden ein gutes Beispiel dafür, dass sich Vieldeutigkeit und Unentschlossenheit unterscheiden. Fünf Autoren haben den Stoff acht Jahre lang beackert, und so sind im fertigen Endskript vermutlicherweise Fossilien aus früheren Fassungen stehen geblieben, die inzwischen obsolet sind. Folge ist ein Kuddelmuddel aus verschiedenen Handlungssträngen und Genres, das den Zuschauer in mehr als einer Hinsicht unbefriedigt im Kinosessel zurücklässt. Zum einen wird man auch nach dem Abspann die Frage nach dem „Warum?“ nicht beantworten können. Und zum anderen sollte ein Regisseur, der sich einen 80minütigen McGuffin mit seinem Publikum erlaubt, schon etwas richtig-richtig starkes in der Hinterhand haben, was Proyas leider nicht hat. So bleibt je nach Deutung ein düster-nihilistisches oder christlich-fundamentalistisches Ende an einen Film gepropft, der trotz seiner stilsicheren Inszenierung (abgesehen vom großflächig aufgetragenen Soundtrackkleister), der gefälligen Spezialeffekte und beeindruckenden Katastrophenszenen immer wieder mit Szenen nahe der Lächerlichkeit aufwartet (die Billy-Idol-Imitatoren, Nic Cage als lebender Toter mit Frisurproblemen, die Szene, wo Nic Cage anhand von 110901 die ‚Bedeutung‘ der Karte entschlüsselt.) Und das ist schon eine herbe Enttäuschung bei einem Film, der sich zu Beginn noch so anfühlte, als könnte er ein besserer „Signs“ werden. Proyas‘ beste Meditation über Zufall und Bestimmung bleibt immer noch sein Meisterwerk „Dark City“. Und mit Religulous gibt etwas aktuell etwas sehr viel Unterhaltsameres zum Thema im Kino.
Wie immer gilt: Wer bis hierher gelesen hat, hat selbst schuld, denn hier ist der Podcast:
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Knowing ist ab dem 09.04.2009 in den deutschen Kinos zu ‚bewundern‘.
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