Cinderella - Kenneth Branagh, 2015

Flex · #1 (**permalink**) 11.03.2015, 17:10

Lex 217 · #2 (**permalink**) 11.03.2015, 17:39

Ob das wohl der Zyniker in Flex ist, oder ob es wirklich so grausig ist (wie ich heimlich auch befürchte)..?

Tatsächlich habe ich nämlich auch schon zwei sehr angetane Kritiken dazu gelesen, von Filmjournalisten, deren Meinung ich auch schätze... die sind vielleicht eher auf der sentimentalen Seite unterwegs und kitsch-resistent.

Naja, ob ich es ins Kino schaffe, ist trotzdem fragwürdig, mein Mann wird wohl kaum mitkommen. Branagh weiß ja normal was er tut, aber wenn ihm das Drehbuch nicht hilft... Allein auf Optik zu bauen ging ja noch nie gut.

Gerade nach der durchaus intelligenten "Cinderella"-Variante, die in "Into the Woods" geboten wird, wird es diese Verfilmung wohl eher schwer bei mir haben. Prinz und Cinderella sahen im
trailer so künstlich aus, das macht auch unsympathisch. Ich bin also ungeheuer unschlüssig, aber wohl eher negativ eingestellt...

scholley007 · #3 (**permalink**) 13.03.2015, 12:17

https://youtu.be/6Pt1_VvVZVY

Und wie das grad passt!

Flex · #4 (**permalink**) 13.03.2015, 12:30

"Thanks for the dress, lady, but it would have been more helpful if you'd bippety-boppety called Child Protective Services years ago."

Perfekt.

Dean Keaton · #5 (**permalink**) 14.03.2015, 18:58

der Film steht bei RT bei 84%. Hm, mich juckt der kein Stück.

Lex 217 · #6 (**permalink**) 27.03.2017, 09:47

Ich war gestern nach "Beauty and the Beast" so in Stimmung für Märchen, dass ich den nachgeschoben habe, danke Netflix.

Der Film hat mich positiv überrascht, zum Glück. Ja, Kenneth Branagh weiß, was er tut, immer noch und immer wieder. Zwar finde ich immer noch, das Richard Madden als Prinz voll künstlich aussieht, aber dafür spielt er total sympathisch. Lily James hat zwar in der großen Ball-Szene eine unmöglich schmale Taille (würg!), aber sonst ist auch sie sehr hübsch und super-sympathisch.

Das Ganze ist halt ein echter Märchenfilm, sehr nahe an der Vorlage und auf der positiv altmodischen Seite was Inszenierung und "Spannungsbogen" angeht. Dafür ist das Pacing hervorragende, keine Szene zu lang, zu kurz, keine unstimmigen Pausen oder Übergänge, alles, wie es sein soll.
Zu diesen Qualitäten des typischen Märchenfilms gehören halt auch statisch stereotype schwarz-weiß Figuren, wobei da Cate Blanchett wenigstens in ihrem Schlussmonolog etwas ausbrechen kann und wo auch Stellan Skarsgaard und Derek Jacobi ein winziges bisschen Kontra setzen.

Optisch ist nichts zu wollen, die Spezialeffekte in der Verwandlungsszene (Helena Bonham Carter in Bestform!) sind hervorragend und liebevoll gemacht. Mir gefiel auch die lange Exposition gut, die man sicher kürzen hätte können, aber gerade die Länge und die Details in der Gestaltung der Familiengeschichte von Cinderella haben der Charakterisierung der lieben Ella gut getan.

In sich einfach sehr sehr stimmig, aber man muss schon auf simples, typisches Märchenkino gefasst sein. Aber Kenneth Branagh hat das außerordentlich nett gelöst, imho.

8/10