...sondern es geht darum, dass es eigentlich völlig egal ist ob und wie Amy nun "konditioniert" sein mag, denn es geht um die konditionierte Wahrnehmung des Zuschauers. In HALLOWEEN oder auch SIEBEN fragt doch auch keiner nach den psychischen Ursachen des irren Killers und durchleuchtet dessen Jugend nach vermeintlichen "Gründen", warum der bemitleidenswerte Kerl nun so wurde, wie er ist. Und für mich bleibt auch eine Amy ein derart überhöhtes und abstraktes Konstrukt, das mir nicht unbedingt in der Realität verwurzelt zu sein scheint, und von dem ich mich in meiner Relaität daher auch nicht sonderlich bedroht fühle. Und Finchers Film zeigt auch keinerlei Möglichkeiten/Hilfen auf, mich gegen sowas zu wappnen, sollte es doch mal dazu kommen...
Aber es ist halt geradezu auffällig, dass selbst hier in diesem Thread, nachdem sowohl Flex als auch der Film selbst die "Manipulation" eigentlich schon analysiert und aufgezeigt hat, bei der "armen Amy" in einem Maß nach "Verständnis" gebaggert wird (und z.B. die Eltern zum Sündenbock werden, oder die "Arbeitsverweigerung" des Ehemannes), wie sie es aus meiner Sicht überhaupt nicht verdient. Es geht nicht darum das "Böse" zu definieren oder zu erklären, sondern darum, dass sich hübsche Mädels anscheinend über eine Art Welpenschutz mit Beißhemmung tarnen können, und entgegen aller Instinkte als "weniger Böse" wahrgenommen werden (zumindest von Männern)...