Das Königsspiel - Ein Meister wird geboren (1993) (OT: Searching for Bobby Fisher)
....oder im zweiten - genauso erfolglosen - Leben "Innocent Moves" (und unter dem Titel derzeit für lau auf Prime zu haben) betitelt.
Die erste Regiearbeit von Drehbuchautor Steven Zallian (Schindlers Liste/The Irishman/Das Kartell/Gangs of New York/Die Dolmetscherin/American Gangster/Moneyball) - der hiernach noch der ebenso sehenswerte "Zivilprozess" mit John Travolta folgen sollte.
Basierend auf der wahren Geschichte eines Schachgenies in jungen Jahren....
Der siebenjährige Josh Waitzkin (Max Pomerac, der trotz Vorschußlorbeeren, die ihm schauspielerisches Talent und eine mögliche Karriere bescheinigten auf eine solche verzichtete) ist einer jener wenigen Menschen, die Schach intuitiv begreifen und umsetzen. Können. Und - nach anfänglicher Skepsis seines Vaters ("Criminal Minds"-Star Joe Mantegna), der als Sportreporter seinen Sohn auf dem Baseballfeld als vor dem Spielbrett verorten würde - auf dem Weg, den seit Jahrzehnten verwaisten Trohn des legendären Schachgenies Bobby Fisher besetzen zu können.
Doch begeht Papa Fred den - durchaus nachvollziehbaren - Fehler, der nahezu allen Eltern von begabten Kids/Genies zu eigen ist: er projiziert seine Erwartungen so lange und so stark auf Josh, bis dieser - im Versuch es seinem Vater recht zu machen - beinah das ablebt, was sein Spiel so einzigartig macht: seine reine pure Freude an dem Spiel der Könige. Das - natürlich - Krieg auf dem Brett ist. Aber auch Kunst.
Etwas, das Josh von seiten seines Schachlehrers - Bruce Gandolfini (Sir Ben Kingsley in einer seiner Sternstunden) - versucht wird, begreiflich zu machen.
Während Josh deshalb von Bruce davon abgehalten wird, seine geliebten Blitzschach-Partien im Park mit dem abgehalfterten Spieler Vinnie (Laurence Fishburne) weiter zu verfolgen.
Zu seinem Glück hat Josh eine Fürsprecherin wider dem "Ernst des Spieles", das ihn auf Dauer zu zerreissen droht: seine Mutter (Joan "Pleasentville"/"Face Off"/"Room"/"Death Race" Allen).
Und nachdem auch Fred seinen Fehler eingesehen hat, könnte die Geschichte glücklich enden.
Doch da gibt es noch einen gleichaltrigen Jungen - Schachgenie wie Josh - der allerdings zu einer Art "Terminator" am Brett ausgebildet wurde.
Und nun muss sich Josh seiner größten Angst stellen.....
Inspirierend. Weise. Witzig. Anrührend. Gefühlvoll. Emotional niederschmetternd - wenn auch eher subtil. Und upliftig - so wie dies Filme wie "Hidden Figures"; "Grüne Tomaten", "The Hate U give", "Ziemlich beste Freunde","Club der toten Dichter" oder "The Help" zu vermitteln verstehen.
Einst als Videopremiere hierzulande still und heimlich vor 27 Jahren auf VHS "versenkt" und bis heute ohne DVD (geschweige denn Blu-Ray-)Veröffentlichung hierzulande geblieben.
Manchmal muss man schon den Kopf schütteln.
Ein GROSSER kleiner Film - über den Traum sich selbst treu bleiben zu können und... zu dürfen.
Hab den immer geliebt. Und attestiere ihm hier und heute - nach der aktuellen Sichtung - die "Meister"-Würde. So, wie das Kingsleys Figur seinem Schüler gewährt.
Der ihn ebenfalls etwas lernen ließ. Ohne dafür etwas einzufordern.
In der besten aller Welten sollte dies immer so sein, oder?
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"God gave us our relatives; thank God we can choose our friends." - Ethel Watts Mumford - (quoted in "Mary & Max")
Geändert von scholley007 (28.05.2020 um 20:30 Uhr)
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