
27.05.2020, 21:42
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Groupie
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Goldene Träume ("Sogni d'oro" von Nanni Moretti, 1981)
Nachdem ich vor wenigen Tagen erst " Bianca" gesehen hatte, folgte nun der nächste Film von und mit Nanni Moretti. Auch dieser ist aktuell in der Arte-Mediathek verfügbar und entstand bereits 3 Jahre vor "Bianca".
Handlung:Michele ist ein von der Kritik gefeierter Filmemacher. Er nimmt an verschiedenen Interviews und Fragerunden teil, wo auch immer wieder die Frage aufkommt, ob seine Filme nicht zu verkopft sind und daher normale Zuschauer überfordern.
Sein letzter Film ist schon einige Jahre her. Ein neues Werk wird daher sehnsüchtig erwartet. Die Arbeiten daran laufen aber schleppend.
Im Umgang mit seiner Mutter, mit Bekannten die ebenfalls Filmemacher werden wollen und mit anderen Regisseuren wird schnell klar, dass Michele sehr egozentrisch ist. Sein Kampf gegen einen anderen aufstrebenden Regisseur gipfelt schließlich in einer surrealen Game-Show, in der sich die beiden Filmemacher in verschiedenen Kategorien messen. Meinung:Zunächst mal war ich froh, dass dies nicht der erste Film von Moretti war, den ich gesehen hatte. Er spielt sich hier in großen Teilen klar selbst. Auch wenn "Bianca" später entstanden ist, hatte ich eine klare Idee, warum der Protagonist behauptete, dass niemand solche Filme wie er mache.
Den Einblick in das Leben eines von der Kritik gepushten Filmemachers fand ich zunächst sehr interessant. Während mich der Film "Bianca" noch teilweise an Helge-Schneider-Filme erinnerte, fühlte sich dieser hier eher wie etwas an, das Woody Allen gemacht haben könnte. Denn die Figuren wirkten eigentlich recht real, es gab bloß immer wieder mal absurd überspitzte Momente.
Es wird auch eine Liebesgeschichte mit einer Schülerin angedeutet, davon sieht man aber letztlich nicht viel. Wie auch insgesamt die Handlung zunehmend im Sande verläuft. Dadurch kam tatsächlich irgendwann Langeweile auf.
Hier und da ganz netter Humor. "Bianca" fand ich klar besser.
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