Satisfaction (1981) (OT: High Risk)
Regisseur Stewart Raffill hat bei mir zwei Kieselsteine im Brett: mittels seiner Arbeiten "Krieg der Eispiraten" und "Das Philadelphia Experiment" (mit dem in erster Linie John Carpenter in Verbindung gebracht wird, mittels seines "Executive Producer"-Credits). Der hier kam mir in seinem Erscheinungsjahr - damals 1982 - aufgrund seiner damaligen "18er"-Freigabe - nicht unter.
Und wurde während des "Viedozeitalters" irgendwie ständig von anderen Filmen die wichtiger waren als er, immer weiter ins Vergessen gedrängt.
Nun schlug ihm via Prime seine Stunde....
Amerika, du hast es - mitnichten - besser: im Radio ist von Stellenabbau und einer weiterhin ansteigenden Arbeitslosenquote zu hören. Da tut man gut daran, auf Musik umzustellen.
Auch, weil man sowieso dabei ist, dem brachliegenden Wirtschaftswunder USA eine Nase drehen zu wollen: mittels eines Coups in Mexico.
So zumindest denkt Stone (James "Amityville Horror"/"Der Teufel auf Rädern" Brolin), der seine drei Kumpel Dan (Bruce "Willard"/"X-Men" Davison), Rockney (in der deutschen Synchro: "Röschen") (Cleavon "Mel Brooks Der wilde wilde Westen"/"Fluchtpunkt San Franzisko" Little) und Tony (Chick "Milagro - Der Krieg im Bohnenfeld"/"McBain" Vennera) beschwatzt hat, ihn zu begleiten.
Was für die Angehörigen der drei als Angelausflug verkauft wird, bringt die vier binnen kurzem auf der anderen Seite der Grenze in arge Schwierigkeiten. Trotz anfänglicher Ausstattung mit Bummbumm-Ausrüstung seitens eines Verkäufers eben jener Sächelchen, gegeben von Altstar Ernest "Das schwarze Loch"/"The wild Bunch"/TV-"Airwolf" Borgnine.
Denn so einfach, wie sie sich erträumten den Safe des Drogenbarons Serrano (Altstar James Coburn) leerzuräumen, geht die Chose dann nicht von statten.
Und während sie auf der Flucht vor dessen Männern von einander getrennt werden - Dan und Stone fallen einer Gruppe von Freiheitskämpfern unter Führung des polternden Marrano (Altstar Anthony Quinn) in die Hände, Tony und Rockney landen im Knast - tickt die Uhr. Denn nach Ablauf eines Zeitfensters von 72 Stunden hebt die Maschine von "Adios Airlines", die sie dann einsammeln soll, von der ausgemachten Dschungelpiste wieder ab...
Nun ja. Manchmal hätte eine zeitnahe Sichtung mit Sicherheit ein "Mehr" an zu verklärenden Sympathiewerten nach sich gezogen.
Bei dieser "A-Team"-im-Geiste-Geschichte auf jeden Fall. Zumal die deutsche Synchro dabei eine Kelle stimmlicher Befriedigung in die Ohrmuscheln der Zuhörerschaft semmelt: Robert de Niros Stammsprecher Christian Brückner spricht Clevon Little und Bruce Willis Manfred Lehmann spricht Stone. Das ist verklärungsmäßig dann die halbe Miete bei diesem gemütlich dahin gurkenden Filmchen. Das blaue Bohnen in der zweiten Filmhälfte en masse bereit hält.
Das etwas krisselige Bild des Films unterstreicht den sympathischen "Grindhouse"-Look, den er dadurch erhält.
Heutzutage wär der vermutlich "FSK ab 12" - da findet sich kaum etwas, das eine höhere Freigabe wert wäre. Damals vermutlich aufgrund der moralisch fragwürdigen Haltung der Hauptfiguren - Anthony Quinns maulender Endmonolog unterstreicht das dann noch formschön.....
Reicht für ein einmaliges Reinschalten, wenn das Retro-Feeling im Gemüt mal wieder Sehnsucht hat.....
__________________
"God gave us our relatives; thank God we can choose our friends." - Ethel Watts Mumford - (quoted in "Mary & Max")
|